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Den Windows Alltag mit Scripts vereinfachen

Script- und Batch Sprachen vereinfachen den Windows Alltag und nehmen Nutzern und Administratoren lästige Routineaufgaben ab - Automatisiertes Windows

Erfahrene Nutzer und Administratoren greifen bei Routineaufgaben wie Kopier- oder Backupvorgängen gerne auf selbst geschriebene Minianwendungen und manchmal auch auf ausgewachsene Programme und Apps zurück, je nach Verwendungszweck. Die Lernkurve ist bei manchen Batch Sprachen und Script Editoren gar nicht so steil, wie man es auf den ersten Blick vermuten könnte. Es lohnt sich auf jeden Fall, die ein- oder andere Aufgabe per selbst erstelltem Script zu erledigen. 

Welche Scriptsprachen sind im Windows Umfeld populär?

Modern und Zukunftsträchtig: PowerShell

Im Windows Umfeld gibt es gleich mehrere Möglichkeiten eigene Scripts zu erstellen. Einige davon bringt Windows schon von Haus aus mit, wie zum Beispiel in neueren Windows Versionen eine ausgereifte PowerShell, mit der sich sehr umfang- und weitreichende Aufgaben auf dem eigenen PC aber auch in einem Netzwerk realisieren lassen. Die Windows PowerShell ist eine aufgabenbasierte Befehlszeilenerweiterung und Scriptsprache, die speziell für die Systemverwaltung entwickelt wurde, mittlerweile aber häufig auch ihren Einsatz bei der Automatisierung findet.


Einen guten Einstieg in die Scripterstellung mit Microsoft's PowerShell findet man auf der Technet Seite von Microsoft. Allerdings sollte man sich mit dieser Scriptsprache ausführlicher und länger beschäftigen, denn die PowerShell wird sich langfristig als individuelles Steuerungs- und Automatisierungstool bei PC's und Netzwerken, und nichtmehr nur ausschließlich, im Windows Umfeld durchsetzen. Entsprechend steil kann auch, je nach Vorkenntnis und konkreter Aufgabenstellung, die Lernkurve bei dieser vielseitigen und anspruchsvollen Scriptsprache ausfallen.

Steinalt aber gut dokumentiert und hinreichend bekannt: Stapelverarbeitung - Batchdatei

Stapelverarbeitungsprogramme oder kurz Batchdateien, sind schon seit den Anfängen der Microsoft Betriebssysteme aus DOS Zeiten bekannt. Batchdateien erkennt man an der Endung ".bat". Hierbei handelt es sich dem Grunde nach um eine ganze Reihe von einzelnen Kommandos auf der Ebene des Betriebssystems, die in einer Datei zusammengefasst und nacheinander ausgeführt werden. Daher spricht man in diesem Zusammenhang auch von einer Stapelverarbeitung. Eigentlich sind Batchdateien einfache Textdokumente in denen die einzelnen Befehle aufgelistet werden, je nach Komplexität des gewünschten Resultats, welche die Endung ".bat" anstatt ".txt" haben.

Zu Unrecht, haftet den Batchdateien ein sehr angestaubtes Image an. Mit wenigen Zeilen dieser immer noch gebräuchlichen und kommandoorientierten Scriptsprache, lassen sich viele Aufgaben auch heutzutage auf sehr schnelle Weise einfacher realisieren, als mit anderen Scriptsprachen. DOS aber auch Windows Programme und Apps lassen sich bequem und auch mit diversen Parametern von solchen Scripts ausführen.

Die auf dem eigenen PC verfügbaren Batch Kommandos findet man, indem man die Kommandozeile mit "CMD" aufruft, danach "help" in das sich öffnende Fenster tippt und abschließend die Eingabetaste drückt. Eine schöne Übersicht welche Batchbefehle unter welcher Windows Version zur Verfügung stehen und weitere Informationen zum Umgang mit Batchdateien findet sich auf der Seite von Bernhard Lindner, teilweise sogar mit entsprechenden Beispielvideos.


Ein gutes, englischsprachiges, Tutorial zur Batchprogrammierung, auch mit erweiterten Befehlen, Variablen und Schaltern sowie Hilfe zur Syntax, stellt die Seite tutorialspoint zur Verfügung.

Hat man die Batch Programmierung erst einmal verinnerlicht, so möchte man auf die selbst erstellten "Helferlein", auch unter modernen Windows Betriebssystemen, nur sehr ungern verzichten. Und das muss man ja auch gar nicht. Selbst in der moderneren PowerShell finden sich viele Batch Kommandos wieder, welche die PowerShell intern allerdings in das entsprechende PowerShell Pendant übersetzt.

 

Mehr als eine Scriptsprache: Das auf Microsoft's .NET aufbauende Visual Basic

Mit Visual Basic lassen sich objektorientierte Anwendungen entwickeln, die auf der Microsoft .NET Bibliothek aufbauen. Früher häufig für Automatisierungsaufgaben im Microsoft Office Umfeld verwendet, hat sich die aktuelle Version von Visual Basic zu einer kompletten und teilweise auch komplexen Programmiersprache entwickelt, die in erster Linie mit Interoperatibilität und der hohen Integration in die Microsoft Betriebssysteme glänzt.

Einen ersten Einstieg in diese moderne und objektorientierte Programmiersprache gibt es direkt auf der Microsoft Visual Basic Internetseite. Die neueste Version von Visual Basic gibt es kostenlos auf der Visual Basic Studio Website zum Herunterladen. Mit Visual Basic lassen sich viele Szenarien für eigene Automatisierungen und Programmerstellung realisieren, jedoch sollte man sich hier bewusst sein, dass es einer entsprechenden Einarbeitung in die Programmiersprache bedarf. Man kommt als Anfänger mit dieser ausgewachsenen Programmiersprache also wegen einer entsprechend steilen Lernkurve nicht so schnell zum gewünschten Ziel, wie zum Beispiel mit der Batchprogrammierung. Aber auch hier ist das gewünschte Resultat entscheidend. Nicht jede Aufgabenstellung kann mit jeder der hier vorgestellten Scriptsprachen schnell und effizient gelöst werden.

Liebling des Administrators und allround Talent: AutoIt

Verhältnismäßig mächtig und dennoch einfach zu erlernen ist die Freeware Scriptsprache AutoIt. Mit der BASIC ähnlichen Syntax lassen sich mit relativ geringem Lernaufwand nicht nur einfache Windows Aufgaben automatisieren sondern auch vollwertige Windows Programme und Apps schreiben, inklusive grafischer Benutzeroberfläche.

So lassen sich zum Beispiel Tastatureingaben und die Bewegung der Maus simulieren, Fenster oder Windowsprozesse steuern. AutoIt interagiert mit allen verfügbaren Standard Windows Controls, unterstützt COM, arbeitet mit regulären Ausdrücken, kann direkt externe DLL und Windows API Funktionen aufrufen, verfügt über eine gut dokumentierte Hilfefunktion und erfreut sich einer großen Fan- und Supportgemeinschaft in Form eines Nutzerforums. Das Besondere an AutoIt ist, dass fertige Scripts direkt in ausführbare EXE Dateien kompiliert werden können und somit wahlweise 32 oder 64 Bit Standalone Anwendungen erzeugt werden können, die ohne die Scriptumgebung auf fast jedem Windows PC lauffähig sind.

Zudem existiert für AutoIt eine vollumfängliche Entwicklungsumgebung inklusive Syntax Highlighting,  Debugger und vielen weiteren hilfreichen Tools bei der Script- und Programmentwicklung.

Ich habe mit AutoIt für Arbeitgeber und Kunden gleichermaßen schon Client- Serveranwendungen realisiert, die ansonsten nur sehr umständlich umsetzbar gewesen wären. Die Tatsache, dass die Software selbst ohne externe DLL Dateien und Registry Einträge auskommt, macht den Einsatz selbst auf Servern relativ sicher und ungefährlich für den sensiblen Serverbetrieb.

AutoIt ist mein heißer Tipp für diejenigen, die vielleicht schon ein wenig Programmiererfahrung haben und verhältnismäßig schnell brauchbare Resultate erzielen wollen. Die Lernkurve ist nicht allzu hoch und die Software inklusive Entwicklungsumgebung ist zum Nulltarif zu bekommen.

Diese Aufzählung ist nicht vollständig - Zu groß ist die Anzahl brauchbarer Automatisierungstools für Windows

Dennoch möchte ich an dieser Stelle noch auf das ein oder andere Tool zur Automatisierung von Windows Aufgaben verweisen, die situationsabhängig ggf. bessere Resultate erzielen können als die hier vorgestellten Scriptsprachen.

  • ac'tivAid ist ein im Auftrag des c't Magazin für Computertechnik programmiertes Paket aus Skripten, die Windows komfortabler machen und um nützliche Funktionen, wie zum Beispiel Textbausteine und online Übersetzer ergänzen.

  • RunCMD ist ein Windows Skript Interpreter von Mag. Marina Hintenaus, der über 246 Befehle an Bord hat. RunCMD ist Freeware und für eine Vielzahl durchzuführender Windows Aufgaben mehr als ausreichend.

...to be continued! 😉  Happy scripting - und immer gerne wieder vorbeischauen oder einen Kommentar oder Tipp zu diesem Post hinterlassen!

Matthias Bozek

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